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Röchling Industrial nun größter Unternehmenszweig

  • Röchling-Gruppe steigert Umsatz um nahezu 18 Prozent auf 2.603 Millionen Euro
  • Anzahl der Mitarbeitenden klettert auf 11.737

Mannheim, 21. Juni 2023 | Ein deutliches Umsatzwachstum hat der Mannheimer Kunststoffverarbeiter Röchling im vergangenen Jahr erzielt. Das Volumen stieg trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen durch den Ukraine-Krieg und durch die weiterhin spürbaren Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie innerhalb von zwölf Monaten um nahezu 18 Prozent von 2.207 Millionen Euro auf 2.603 Millionen Euro. Ein Umsatzplus erreichte die Unternehmensgruppe dabei in allen Regionen, in denen sie wirtschaftet: In Deutschland stieg der Umsatz auf 950 Millionen Euro (plus 10,6 Prozent), im übrigen Europa auf 718 Millionen Euro (plus 13,2 Prozent), den Amerikas auf 565 Millionen Euro (plus 38,8 Prozent) und in Asien trotz der strikten Corona-Politik in China auf 370 Millionen Euro (plus 20,1 Prozent). Die Zahlen präsentierte der Vorstand der Röchling-Gruppe beim Bilanzpressegespräch am Mittwoch, 21. Juni, in Mannheim.

Größter Unternehmensbereich ist inzwischen die Sparte Industrial, die im Jahr 2022 mit einem Umsatzplus von 22,4 Prozent und insgesamt 1.234 Millionen Euro (plus 226 Millionen Euro) wieder ein Rekordjahr verzeichnete. Im gleichen Zeitraum stieg der Umsatz im Unternehmensbereich Automotive um 12,7 Prozent von 1.020 Millionen Euro auf 1.150 Millionen Euro und im Unternehmensbereich Medical um 21,9 Prozent von 183 Millionen Euro auf 223 Millionen Euro. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Mitarbeitenden der Röchling-Gruppe an den mehr als 90 Standorten in 25 Ländern um 4,3 Prozent von 11.245 auf 11.737. Davon entfielen auf gleichbleibendem Niveau auf Baden-Württemberg 570 und auf Rheinland-Pfalz 1.108 Mitarbeitende. Die Anzahl der Auszubildenden in Deutschland bezifferte sich Ende des vergangenen Jahres auf 302 (2021: 323).

Auch der Start des Jahres 2023 verlief für die Röchling- Gruppe sehr vielversprechend. In den ersten drei Monaten wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch einmal um 17,3 Prozent von 618 Millionen Euro auf 725 Millionen Euro. Dabei steigerte der Unternehmensbereich Industrial seinen Umsatz um 10,3 Prozent auf 343 Millionen Euro, der Unternehmensbereich Automotive sogar um 25,0 Prozent auf 321 Millionen Euro, und auch der Umsatz im Unternehmensbereich Medical machte mit einem Plus von 21,0 Prozent auf 62 Millionen Euro einen deutlichen Sprung. Äquivalent dazu entwickelte sich auch die Anzahl der Mitarbeitenden. Diese stieg in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 von 11.737 auf 11.976.

Für den weiteren Verlauf des Jahres rechnet Vorstandssprecher Raphael Wolfram trotz der weiterhin herausfordernden globalen Lage mit einer guten Entwicklung der Röchling-Gruppe: „Wir gehen davon aus, dass wir die Ziele, die wir uns für dieses Jahr gesteckt haben, erreichen werden!“ Allerdings ist diese Vorhersage mit Einschränkungen in Bezug auf die beobachtete Fragilität des globalen Wirtschaftssystems verbunden. Dabei verweist Röchlings Finanzchefin Evelyn Thome auf das nach wie vor nicht zu erkennende Ende des Krieges in der Ukraine, die protektionistische Wirtschaftspolitik einiger wichtiger Industrieländer – wie die USA und China – sowie die notwendige weitere Entstörung der globalen Lieferketten: „Wir betrachten vor allem die Entwicklung in China sehr genau. Wir produzieren in China für den chinesischen Markt und forcieren diese Lokalisierung sehr bewusst.“

Röchling Automotive: Ausbau des Produktportfolios im Bereich „Battery Solution“ und Erweiterung des Produktionsnetzwerks

Das Jahr 2022 war ein weiteres schweres Jahr für die globale Automobilzulieferindustrie. Durch anhaltende Krisen, steigende Inflation, volatile Abrufzahlen der Automobilhersteller sowie weiterhin teilweise gestörte Lieferketten sind die Produktionskosten drastisch gestiegen. Ebenso hat die investitionsintensive Transformation hin zur E-Mobilität beständig an Fahrt aufgenommen. In diesem Spannungsfeld setzte der Unternehmensbereich Automotive auf notwendige Preisverhandlungen mit Kunden und Lieferanten, baute gleichzeitig das Produktportfolio im Bereich Battery Solutions aus und erweiterte sein Produktionsnetzwerk um einen neuen Standort in China, der im Jahr 2022 erstmals die Serienproduktion aufnahm.

Im vergangenen Jahr realisierte Röchling Automotive damit einen Gesamtumsatz von knapp 1.150 Millionen Euro, was ein Umsatzplus von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Steigerung in Höhe von etwa 129 Millionen Euro wurde von allen Regionen unterstützt, wobei die positive Marktentwicklung insbesondere in den USA und China hervorzuheben ist. Durch die hohe Inflation und damit steigenden Inputkosten sind die operativen Optimierungs- und Turnaround-Maßnahmen an Standorten ein entscheidender Erfolgsfaktor. Hierdurch wurden im Jahr 2022 erneut deutliche Kosteneinsparungen in Höhe von mehreren Millionen Euro realisiert. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Mitarbeitenden von 5.752 auf 6.005.

„Mit unserer Vision für 2030 ‚We Drive Sustainable Mobility‘ hat die Organisation einen klaren Leitstern und „Purpose“ für unsere strategische Entwicklung“, betont Raphael Wolfram, Vorstandsvorsitzender von Röchling Automotive. „Wir stellen unser unternehmerisches Tun in den Dienst einer nachhaltigen Mobilität. Heute und morgen. Dies bedeutet sowohl immer effizientere ,Verbrenner‘ als auch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben.“ Hierzu wurde die konsequente Kaskadierung der Strategie an den Automotive- Standorten vorangetrieben und zur Umsetzung gebracht. In intensiven Workshops wurden sogenannte „Plant North Stars“ für die ersten Werke entwickelt, um die Implementierung und Transformation aktiv zu gestalten. Durch den Eintritt von Matthias Drehkopf als neuer Chief Operating Officer (COO) im Automotive-Vorstand gewann die Organisation im September 2022 dafür einen weiteren Mitstreiter auf dem Weg zu diesem ambitionierten Ziel.

Im Jahr 2022 tätigte Röchling Automotive Gesamtinvestitionen in Höhe von 37,3 Millionen Euro und damit zwei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Hierbei wurden zwei Investitionsschwerpunkte gelegt: Zum einen wurde in Sachanlagen und neue Kundenprojekte investiert, zum anderen wurde der strategische Kompetenzausbau im Bereich Battery Solutions vorangetrieben. So wurden die benötigten Test- und Fertigungskompetenzen ausgebaut sowie neue Produkte (etwa Active Charging Gate) zur Marktreife gebracht.Obwohl sich die Auftragslage im ersten Quartal 2023 erfreulich entwickelt hat und solide Umsatzzahlen realisiert wurden, zeigt sich eine langfristige Reduktion der Produktionsvolumen in Europa“, sagt Wolfram. Daher wurde Ende Januar die Schließung des Werks in Gernsbach zum Jahresende 2023 angekündigt. Die bisherige Produktion soll mit den Werken Worms und Wackersdorf zusammengelegt werden. Seit Mitte April ist der Röchling Automotive-Vorstand mit Dirk Aikes als neuem Chief Financial Officer (vormals CFO Röchling Industrial) nun auch wieder vollständig besetzt. „Die volatile Situation an den weltweiten Absatzmärkten führt trotz eines soliden Ergebnisses im ersten Quartal nur zu vorsichtigem Optimismus für das Gesamtjahr 2023. Wir bleiben wachsam, um rasch auf mögliche Änderungen zu reagieren, sollte der Wind sich nochmals drehen“, sagt Wolfram.

Röchling Industrial: Hohe Produktivität verbunden mit klarer Ausrichtung des Produktportfolios und einer stringenten Preispolitik

Das Jahr 2022 war für den Unternehmensbereich Röchling Industrial wieder ein Rekordjahr. Maßgeblich für die gute Entwicklung war die hohe Produktivität verbunden mit einer klaren Ausrichtung des Produktportfolios und einer stringenten Preispolitik. Alle Produktlinien des Unternehmensbereichs trugen in gleichem Maße zum Erfolg bei. Dabei konnte der Composites-Bereich von einer überproportionalen Nachfrage aus dem Schienenfahrzeugbau und der Elektroindustrie profitieren.

Das Thema Innovation ist für Röchling Industrial von hoher Bedeutung. Deshalb wurde der Bereich Forschung & Entwicklung konsequent weiter ausgebaut, und am Stammsitz in Haren wurden alle Entwicklungsaktivtäten zusammengeführt. Hierzu wurde auch ein hervorragend ausgestattetes Technology Center auf mehr als tausend Quadratmetern Fläche eingerichtet. Die Zielsetzung ist die Entwicklung neuer und die kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender Produkte sowie die Evaluierung neuer oder weiterentwickelter Fertigungsverfahren.

Röchling Industrial investierte im Jahr 2022 eine Summe von mehr als 80 Millionen Euro. Dabei wurde in allen Regionen massiv in die Erweiterung von Produktionsanlagen investiert, insbesondere für Industrie-, Hochtemperaturkunststoffe und Composites. In Europa lagen die Investitionsschwerpunkte auf den Standorten in Haren/Deutschland, Lahnstein/Deutschland, Tábor/Tschechien und Nancy/Frankreich; in Nordamerika auf den Standorten in Dallas/Gastonia, North Carolina/USA, Cleveland, Ohio/USA, und Orangeville/Kanada sowie in Asien auf den Standorten in Vadodara/Indien und Suzhou/China.

Rückwirkend zum 1. Januar 2023 hat Röchling Industrial die schweizerischen Compotech AG in Weinfelden übernommen. „Die Compotech AG ergänzt in idealer Weise die bestehenden Aktivitäten des Composites-Bereiches für einbaufertige Innenverkleidungen und Bausätze für die Schienenfahrzeugindustrie“, sagt Franz Lübbers, Vorstandsvorsitzender von Röchling Industrial.

Der bereits vor sieben Jahren konsequent eingeschlagene Weg der Bearbeitung der Regionen und Märkte über ein professionell aufgestelltes Industriemanagement wird konsequent weitergeführt und untermauert den zukünftigen Erfolg von Röchling Industrial. Der Erfolg des Unternehmensbereiches Industrial im Jahr 2022 basiert in hohem Maße auf der besonderen Leistungsbereitschaft und Kompetenz der 4.337 Mitarbeitenden (2021: 4.196) an den weltweit 43 Standorten.

Das erste Quartal 2023 startete für Röchling Industrial sehr gut. Natürlich wird die volatile Situation in den globalen Märkten im Hinblick auf die Spannungen zwischen den USA und China, den Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation sowie die hohen Energiekosten wahrgenommen. „Wir gehen trotzdem weiterhin von einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung für das Jahr 2023 aus“, betont Lübbers.

Röchling Medical: Neue UNIMED-Strategie harmonisiert Prozesse und schafft Synergien bei gleichzeitiger Profilentwicklung der Standorte

Das vergangene Jahr stand bei Röchling Medical im Zeichen der weiteren Zusammenführung der sechs Standorte in Deutschland, den USA und in China sowie einer Fokussierung im Produktportfolio. Mit Dr. Daniel Bühler übernahm im Juli 2022 ein neuer Vorstandsvorsitzender das Ruder bei Röchling Medical. Zum 1. Juni 2023 wurde mit Roman Borkowski der Vorstand des Unternehmensbereichs zudem um eine Person erweitert. Der 51-Jährige, der vom Berliner Medizintechnik-Unternehmen Biotronik kommt, übernimmt die Position des neu geschaffenen Chief Quality & Regulatory Officers und ist damit für alle globalen Qualitätsthemen und Regulierungsfragen bei Röchling Medical verantwortlich.

In den vergangenen Monaten wurde im Unternehmensbereich eine neue Strategie mit dem Namen UNIMED erarbeitet. Damit erzielt Röchling Medical einerseits durch harmonisierte Prozesse und Systeme größere Synergien und gemeinsame Innovationen, andererseits entwickelt jeder Standort sein eigenes, schärferes Profil. Das Akronym UNIMED besteht aus den strategisch wichtigen Themenfeldern „Unity“ (Einheit), „Nucleus“ (Kern), „Innovation“, „Mastery“ (Können), „Employee“ (Mitarbeitende) und „Deliver“ (Umsetzung).

Erste Erfolge sind bereits sichtbar, etwa bei der Etablierung einer globalen Matrixstruktur, der Stabilisierung des Standorts in Waldachtal, einem Rekordresultat in Lancaster/USA und dem Einsatz eines komplett neuen Managementteams in Rochester/USA. Der Auftragseingang lag im vierten Quartal mit 73 Millionen Euro 14,7 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch das erste Quartal 2023 schloss der Unternehmensbereich mit 62 Millionen Euro Umsatz um 21 Prozent besser ab als das erste Quartal 2022. Mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 223 Millionen Euro im Jahr 2022 erzielte der Unternehmensbereich im siebten Jahr seines Bestehens zudem einen neuen Umsatzrekord. Das Plus in Höhe von 40 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr wurde von einer sehr guten Entwicklung in den USA getragen, während sich das Geschäft an den deutschen Standorten ausbaufähig zeigte.

Die Unsicherheiten in den globalen Lieferketten führten im Jahresverlauf zum Teil zu Verzögerungen bei Investitionen und in der Produktion, die erst zum Jahresende wieder aufgeholt werden konnten. Ein kurzfristig aufgelöster Großauftrag hatte zur Folge, dass der Standort in Brensbach ein schweres Jahr zu verzeichnen hatte. Der Kunde hatte die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie falsch eingeschätzt und die Produktion von Coronatests deutlich heruntergefahren.

Insgesamt investierte Röchling Medical fast 26 Millionen Euro in Sachanlagen. Neben dem Bau einer neuen Produktionshalle in Neuhaus am Rennweg, die im Herbst 2022 feierlich eröffnet wurde, lag das Augenmerk auf der Maschinenausstattung und der Automatisierung. Mit dem Umsatzwachstum und den Investitionen ging auch eine Steigerung der Anzahl der Mitarbeitenden einher. So arbeiteten zum Stichtag 31. Dezember 2022 insgesamt 1.334 Personen für Röchling Medical. Ein Plus von 106 im Vergleich zum Vorjahresstichtag.

Für das Jahr 2023 rechnet Röchling Medical mit einem weiterem Umsatzwachstum. „Getrieben wird dieses weiterhin durch das starke Amerika-Geschäft und durch strategische Maßnahmen zur Stützung des Standorts in Brensbach. Auch die neue Produktionshalle in Neuhaus am Rennweg wird die positive Umsatzentwicklung unterstützen“, sagt Bühler. Er zeigt sich davon überzeugt, dass sich die Marktaussichten für Röchling Medical gut entwickeln werden: „Die Medizintechnik und Pharmaindustrie werden in den kommenden Jahren stabil wachsen. Der Medical-Bereich hat eine gute Ausgangslage, in der Medizintechnik und Pharmaindustrie wesentliche Anteile deutlich auszubauen, und heute schon einen sehr soliden Kundenstamm.“ Langfristig werde der Medical-Bereich innerhalb von Röchling zu einem dritten großen Bereich heranwachsen. Unterstützt wird dieser ehrgeizige Plan durch einen weiteren Ausbau der Automatisierung und Digitalisierung.

Bilden den Vorstand der Röchling-Gruppe (von links): Dr. Daniel Bühler (Vorstandsvorsitzender Röchling Medical), Raphael Wolfram (Vorstandssprecher Röchling-Gruppe und Vorstandsvorsitzender Röchling Automotive), Evelyn Thome (Finanzchefi n Röchling-Gruppe) sowie Franz Lübbers (Vorstandsvorsitzender Röchling Industrial).

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